Marktplatz
Der Marktplatz ist die "gute Stube" des Ortes. Hier befindet sich auch das 1936/37 erbaute Rathaus, das wegen seiner harmonischen und der Umgebung gut angepassten Gestaltung schon lange Denkmalschutz genießt.
Ludwig Eberle, akademischer Maler und Ehrenbürger seiner Heimatgemeinde Bad Grönenbach, hat am Giebel zwei für den Ort bedeutsame Ereignisse in Sgrafitto-Technik dargestellt: Die Landnahme durch die ersten alemannischen Siedler, die an der Ur-Ach ihre Speere Besitz ergreifend in den feuchten Bachgrund stoßen. Darüber die Verleihung des Marktrechts im Jahr 1485 durch den Habsburger Kaiser Friedrich III. an den Marschall von Pappenheim, drei Jahre, nachdem dieser Herr von Grönenbach wurde. Am Rathausbalkon befindet sich das Marktwappen, der silberne Wellenbalken im grünen Feld.
In der Mitte des recht heimeligen Marktplatzes sehen Sie das Kriegerdenkmal. Es wurde 1923 nach dem Entwurf von Ludwig Eberle von seinem Steinmetz-Bruder geschaffen. Die Reliefs im oberen Abschnitt mit der Darstellung des scheidenden Sohnes, der zurückbleibenden Familie und des wieder zum Pflug greifenden alten Vaters sind besonders eindrucksvoll.
Die Südseite des Platzes wird vom Haus des Gastes (erbaut 1657) beansprucht, dem ehemaligen Gasthof „Zum Löwen“, der behäbig und breit zur Einkehr einlud. Im Jahr 1949 richtete Dr. Armin Krautheim im Keller die erste geschlossene Kneipp-Badeabteilung ein. Bis 1973 dauerte der Umbau in ein „Haus des Gastes“, das mitten im Ort zu einer Stätte der Begegnung zwischen Gästen und Bürgern geworden ist. Heute finden Sie hier u.a. die Kur- und Gästeinformation sowie den Kursaal, der für verschiedene Veranstaltungen genutzt wird. Aber auch der schöne Marktplatz bietet sich als Veranstaltungsort an. Von Mai bis September finden hier – bis auf ein paar Ausnahmen – jeden Sonntagabend Standkonzerte mit einheimischen und regionalen Blasmusikkapellen statt. Aber auch für Vereinsfeste und Open-Air-Konzerte bietet der Marktplatz eine wunderbare Kulisse.
Im Marktplatzbereich und in der angrenzenden Sonnenstraße wurde bei einigen Häusern auch das Fachwerk wieder ganz oder teilweise freigelegt. In der Sonnenstraße finden Sie außerdem sieben Brunnen bzw. Wasserspender, die von der Ur-Ach gespeist werden. Früher floss sie als offener Bach die Gasse hinunter, heute fließt sie unterirdisch dahin.