Historischer Spaziergang
Wir laden Sie ein, bei einem kurzen Rundgang ein wenig in die Geschichte unseres Marktfleckens einzutauchen und seine Besonderheiten und Schönheiten aufzuspüren. Unser verstorbener Altbürgermeister Georg Straßer hat die Sehenswürdigkeiten, besonderen Orte und ihre Geschichte zusammengefasst und diesen Rundgang niedergeschrieben. Die Runde beginnt auf dem Marktplatz „der guten Stube“ unseres Ortes. Von dort geht es weiter über die Sebastian-Kneipp-Schule zur katholischen Stiftskirche, zum Hohen Schloss und wieder zurück ins Zentrum durch die Sonnenstraße. Den kleinen „Ortsführer“ mit den geschichtlichen Details erhalten Sie kostenlos in der Kur- und Gästeinformation am Marktplatz. Wer noch mehr über unseren Ort erfahren möchte oder einen Blick ins Schloss werfen mag, dem empfehlen wir unsere geführten Ortsrundgänge bzw. Schlossführungen.
Broschüre Grönenbacher Ortsrundgang
Darüber hinaus hat der Heimat- und Verschönerungsverein einen digitalen Ortsrundgang durch Bad Grönenbach entworfen. Dieser Rundgang kann per Smartphone abgerufen werden.
Alle Informationen hierzu erhalten Sie auf der Internetseite vom Heimat- und Verschönerunsverein.
Das historische Ortsgedächtnis
Geschichten bringen die Menschen näher zusammen. Und sind die Geschichten auch noch wahr und handeln vom Ort, in dem man sich befindet, so bringt Geschichte bestimmte Orte den Menschen näher. Denn Geschichte liefert nicht nur ein Fundament für die Gegenwart eines Ortes, sondern motiviert die Menschen auch, ihr Bestes für Zukünftiges zu geben. Und das geht dann wieder in das historische Ortsgedächtnis ein. Entdecken Sie hier einige Fundamente, die grundlegend zu unserem heutigen Ortsbild und -geschehen beitrugen. Auf dieser Seite bekommen Sie einen grundlegenden Überblick über die Geschichte Bad Grönenbachs. Außerdem legen wir Ihnen an dieser Stelle unsere vielfältigen Führungen ans Herz, bei denen Sie unseren Ort in vielen kleinen Anekdoten und großen Geschichten besser kennenlernen können.
8. Jh. | Die Gegend des späteren Grönenbach wird an der Ur-Ach von fränkischen Neusiedlern, evtl. auch Vasallen der Welfen besiedelt. |
1099 | Die erste urkundliche Erwähnung Grönenbachs findet statt. In einer Stiftungsurkunde wird ein „Hatto von Grönenbach“ als Zeuge genannt. |
10. Jh. | Auf dem heutigen Stiftsberg wird eine Schutz- und Trutzburg vom Hochadel von Grönenbach errichtet. |
12. Jh. | Auf dem Stiftsberg wird eine Kirche gebaut. Teile davon sind heute noch in der Krypta zu sehen. |
um 1260 | Der Grönenbacher Adel stirbt aus. Nun folgen die Herren von Rothenstein. |
um 1280 | Beginn des Schlossbaus unter Heinrich Ludwig von Rothenstein. |
1442 | Den Rittern von Rothenstein wird das Richteramt in Grönenbach zugestanden. |
1479 | Der Ritter Ludwig von Rothenstein stiftet ein Spital mit zugehöriger Kirche am Marktplatz. |
1482 | Ludwig von Rothenstein stirbt. Die neuen Herren ziehen in das Schloss: Graf Haupt von Pappenheim mit seiner Gemahlin. |
1485 | Der Habsburger Kaiser Friedrich III. verleiht das Marktrecht an Marschall von Pappenheim. |
1522 | Im Allgäu wütet der Bauernkrieg. Sein tragisches Ende nimmt er in Leubas bei Kempten, nicht weit von Grönenbach entfernt. |
1559 | Die Pappenheimer bringen die Reformation aus der Schweiz nach Grönenbach. Die Untertanen des Philipp von Pappenheim werden evangelisch-reformiert. |
1563 | Die Base Walburg von Pappenheim bekommt einen eigenen Wohnsitz in Grönenbach: das „Schlössle“. |
1612-1695 | Die Grafen Fugger Weißenhorn regieren über Grönenbach. |
1632 | Im Zuge des Dreißigjährigen Krieges wurde fast das ganze Dorf niedergebrannt. |
1648 | Nach dem Friedensschluss des Dreißigjährigen Krieges wurde Grönenbach wieder aufgebaut. |
1695 | Das Hohe Schloss ist Jagdschloss und Sommersitz der Pappenheimer. |
1763 | Die Spitalkirche am Marktplatz wird wieder aufgebaut, nachdem sie im Krieg abgebrannt war. |
1808 | Die evangelisch-reformierte Pfarrgemeinde erwirbt die Kirche am Marktplatz. |
1842 | Ein gewisser Sebastian Kneipp bittet auf dem Stahlhof beim Ortsvorsteher Schmid um Unterkunft. Er lernt beim Kaplan Dr. Merkle Latein. Für Kost und Logis übernimmt er landwirtschaftliche Arbeiten. |
1862 | Die Eisenbahn kommt. Beim Bau der Illerbahn bekommt Grönenbach einen eigenen Bahnhof, 3 Kilometer außerhalb des Ortes. |
Ende 19. Jh. | Ursprünglich vor allem im Flachsanbau und bei der Textilerzeugung tätig, wendet sich nun die Wirtschaft hin zu Milchwirtschaft und Viehzucht. |
1901 | Dominiks Ringeisen erwirbt das Schloss. Bis 1996 wird es von den Ursberger Schwestern geführt. |
1920er Jahre | In der Weltwirtschaftskrise wandern auch viele Grönenbacher nach Amerika aus. |
1923/24 | Die Gebrüder Eberle errichten das Kriegerdenkmal am Marktplatz. Hier stehen heute die Namen de Gefallenen vom Ersten und Zweiten Weltkrieg, die beide hohen Blutzoll auch in Grönenbach fordern. |
1924 | In Bad Clevers wird die erste Badeanstalt eröffnet. |
1936/37 | Das Rathaus wird errichtet. Noch heute steht es mit seinen beiden Wandbildern (in Sgrafitto-Technik): Die ersten alemannischen Siedler und die Verleihung des Marktrechts. |
ab 1938 | Die ersten Kneipp-Anwendungen in Bad Clevers finden regen Zuspruch. |
nach dem 2. Weltkrieg | In den Nachkriegsjahren fanden über 1.000 Vertriebene Aufnahme in Grönenbach. |
1949 | Im ehemaligen „Löwenwirt“ und dem ersten Rathauscafé von Grönenbach wird im Keller die erste ambulante Badeeinrichtung eröffnet. |
1954 | Das Kneippkurheim auf dem Stiftsberg wird fertiggestellt. |
1954 | Grönenbach bekommt die staatliche Anerkennung zum Kneippkurort. |
1996 | Grönenbach wird anerkanntes Kneippheilbad. Nun darf sich der Ort „Bad Grönenbach“ nennen. Ebenfalls 1996 wird das Hohe Schloss von der Marktgemeinde erworben. |
1999/2000 | Der ehemalige Schlossgarten wird zum Kreislehrgarten. |
2004 | Bad Grönenbach gehört nun zu einem von damals neun KNEIPP-PREMIUM-CLASS-Orten in Deutschland. |
2015 | Der komplett sanierte und umgebaute Postsaal wird von der Gemeinde erworben. |
Stand: Januar 2019 |